Informationen für Fachkräfte – alle Angebote im Überblick

Wer wir sind und was wir tun – Einleitung
1
Ambulante Diagnostik - Angebote für Kinder und Jugendliche »
2
Stationäre Diagnostik - Angebote für Kinder und Jugendliche »
3
Stationäres Angebot zur Einschätzung und Förderung
der Erziehungs- und Versorgungsfähigkeit »

4
Therapeutische Angebot »
5
Begleiteter Umgang »
6
Angebote für Pflegeeltern, Fachpflegestellen und Pflegekinderdienste »
7
Themenspezifische Angebote für Institutionen»



Wer wir sind und was wir tun – Einleitung


Die Ärztliche Kinderschutzambulanz Bergisch Land e.V.

Wer wir sind…

Die Ärztliche Kinderschutzambulanz Bergisch Land e.V. mit Sitz am Sana-Klinikum in Remscheid ist eine Fachstelle für Kinder und Jugendliche, die von körperlicher Misshandlung, Vernachlässigung und/oder sexueller Gewalt betroffen sind bzw. bei denen ein solcher Verdacht besteht.

1989 wurde die „Ärztliche Kinderschutzambulanz“, ursprünglich als „Ärztliche Beratungsstelle“, initiativ durch Kinderärzte der ortsansässigen Kinderklinik gegründet.

Wir sind ein multiprofessionelles Team, bestehend aus Therapeut*innen unterschiedlicher Fachrichtungen und Kinderärzt*innen. Durch unsere interdisziplinäre Vernetzung mit Abteilungen des benachbarten Sana-Klinikums und durch unsere langjährigen Erfahrungen werden wir inzwischen aus ganz NRW angefragt, vorrangig durch die jeweils ortsansässigen Jugendämter. Dies bezieht sich
zunächst schwerpunktmäßig auf das bergische Städtedreieck, aber auch aus weiter entfernten Städten und Kommunen erreichen uns jährlich zahlreiche Anfragen.


…und was wir tun.

Zu unseren Angeboten gehören:
• Spezifische Psychodiagnostik für von Gewalt betroffene Mädchen und Jungen sowie ggf. kinderärztliche Diagnostik
• Einschätzung bei Verdacht auf eine bestehende Kindeswohlgefährdung (§ 8a SGB VIII)
• Therapeutische und/oder trauma-beraterische Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Familien
• Kriseninterventionen im Rahmen eines Case-Managements

Wir kooperieren seit Jahren intensiv mit:
• zahlreichen Sozialen Diensten der Städte und Gemeinden
• zahlreichen freien Trägern der Jugendhilfe
• anderen Beratungs- und Anlaufstellen
• der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Sana-Klinikum Remscheid GmbH
• der Psychosomatik-Station der Klinik für Kinder- und Jugendliche, Sana-Klinikum Remscheid GmbH
• dem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ), Sana-Klinikum Remscheid GmbH
• der Kinder- und Jugendpsychiatrie (Zentrum für seelische Gesundheit des Kindes- und Jugendalters), Sana-Klinikum Remscheid GmbH
• den zuständigen Stellen der Justizbehörden

Zur Erbringung unserer Leistungen müssen wir allen Kostenträgern, sofern die Familien ihren Wohnsitz nicht in Remscheid haben, unsere Leistungen in Rechnung stellen. Zur Erbringung unserer Leistungen müssen wir allen Kostenträgern, sofern die Familien ihren Wohnsitz nicht in Remscheid haben, unsereLeistungen in Rechnungen stellen. Von der Stadt Remscheid erhalten wir eine jährliche Pauschale; alle anderen Fälle werden nach Fallleistungsstunden abgerechnet.





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1 Ambulante Diagnostik-Angebote für Kinder und Jugendliche


Angebote


Kinderärztliche Diagnostik und Versorgung nach körperlicher Misshandlung, Vernachlässigung
und/oder sexueller Gewalt in Kooperation mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Erstgespräch mit den Bezugspersonen und den beteiligten Fachstellen

Allgemeine und spezifische Psychodiagnostik zur Abklärung von Symptom-Bildungen

Spezifische Psychodiagnostik zur Abklärung von Gewalterfahrungen

Traumaspezifische Diagnostik zur Abklärung einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)

Ganzheitliche psychodynamische Diagnostik des Familiensystems zur Klärung der aktuellen
Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen

Allgemeine Psychodiagnostik für Kinder und Jugendliche sowie deren Familien im Kontext
einer frühzeitigen, zielorientierten Hilfeplanung (HZE-Maßnahme)

Psychodynamische Diagnostik zu bindungsrelevanten Aspekten

Familien- und Umfeld-Diagnostik

Interdisziplinäre entwicklungsneurologische und entwicklungspsychologische Diagnostik
(in Kooperation mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum)

Sozial-emotionale Diagnostik des Kindes

Durchführung projektiver und psychometrischer Testverfahren bei
psychosozialer Symptom-Bildung

Leistungsdiagnostik

Bei Bedarf: eine interdisziplinäre, allgemeine entwicklungspsychologische und
entwicklungsneurologische Diagnostik in Kooperation mit der ortsansässigen
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und/oder dem Sozialpädiatrischen Zentrum
(SPZ Remscheid)

Auswertungsgespräch und Befundbericht mit weiterführenden Empfehlungen

Bei Bedarf: weiterführende oder überbrückende therapeutische Begleitung
des Kindes und/oder familientherapeutische/-beratende Begleitung der Familie


Dauer und Kosten
Der zeitliche Umfang der Diagnostik orientiert sich an der Komplexität und dem
darausresultierenden Bedarf der Auftragsstellung. Unsere Erfahrungswerte legen einen
durchschnittlich notwendigen Aufwand von ca. 25 Fachleistungsstunden für den
diagnostischen Prozess zugrunde. Die Kostenübernahme erfolgt durch den zuständigen
Kostenträger und orientiert sich an unserem jeweils aktuellen Fachleistungsstundensatz.



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2 Stationäre Diagnostik-Angebote für Kinder und Jugendliche


Angebot
Eine spezifische oder allgemeine Psychodiagnostik im Zeitraum des stationären Aufenthaltes,
die alle genannten Aspekte der ambulanten Diagnostikangebote beinhaltet.


Untersuchungen
Im Rahmen der stationären Aufnahme finden optional folgende Maßnahmen statt:

pädiatrische Untersuchung

Abklärung organischer Symptome / Fragestellungen

entwicklungsneurologische und optional sozialpädiatrische Gesamteinschätzung

Verhaltensbeobachtung im stationären Setting


Dauer und Kosten
Der zeitliche Umfang der Diagnostik orientiert sich an der Komplexität und dem daraus
resultierenden Bedarf der Auftragsstellung. Die Kostenübernahme für die spezifische
Psychodiagnostik durch die Ärztliche Kinderschutzambulanz Bergisch Land erfolgt
durch den zuständigen Kostenträger und orientiert sich an unserem jeweils aktuellen
Fachleistungsstundensatz. Die Klinik für Kinder-und Jugendmedizin benötigt zur
Kostendeckung des stationären Aufenthaltes zusätzlich eine Einweisung durch den
niedergelassenen Kinder-/Hausarzt.




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3 Stationäres Angebot zu Einschätzung und Förderung der
Erziehungs- und Versorgungsfähigleit


Angebot

Eine spezifische psychodynamische Diagnostik durch die Ärztliche Kinderschutzambulanz
Bergisch Land im Zeitraum des stationären Aufenthaltes zur Einschätzung
der Erziehungs- bzw. Versorgungsfähigkeit eines Elternteils

Stationäre Aufnahme eines Säuglings oder Kleinkindes gemeinsam mit einem Elternteil

Interaktionsbeobachtung mit Einschätzung der Versorgungsfähigkeit hinsichtlich
der körperlichen und emotionalen Belange des Säuglings / Kleinkindes.


Untersuchungen
Im Rahmen der stationären Aufnahme finden optional folgende Maßnahmen statt:

Anleitung in Pflege- und Versorgungsmaßnahmen

Hilfestellung in der Beurteilung des Verhaltens des Säuglings / Kleinkindes

Beobachtung von Trink- und Fütterverhalten und diesbezügliche Anleitung des Elternteils

Anleitung im Handling des Säuglings

Entwicklungsneurologische Diagnostik des Säuglings/Kleinkindes

Bei Bedarf: organische Diagnostik mit breitem pädiatrischemSpektrum zur Abklärung
von Symptomen bzw. Auffälligkeiten

Befundgespräch


Dauer und Kosten
Der zeitliche Umfang der Diagnostik orientiert sich an der Komplexität und dem daraus
resultierenden Bedarf der Auftragsstellung. Die Kostenübernahme für die spezifische
Psychodiagnostik durch die Ärztliche Kinderschutzambulanz Bergisch Land erfolgt
durch den zuständigen Kostenträger und orientiert sich an unserem jeweils aktuellen
Fachleistungsstundensatz. Die Klinik für Kinder-und Jugendmedizin benötigt zur
Kostendeckung des stationären Aufenthaltes zusätzlich eine Einweisung durch den
niedergelassenen Kinder-/Hausarzt.




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4 Therapeutische Angebote


Angebote

Weiterführende familientherapeutische Begleitung nach Abschluss der diagnostischen Phase

Therapeutische Weiter-/Übergangsbegleitung von Kindern und Jugendlichen

Traumatherapeutische Begleitung von Kindern und Jugendlichen


Dauer und Kosten
Der zeitliche Umfang einer therapeutischen Begleitung orientiert sich an der Komplexität
und dem daraus resultierenden Bedarf der Auftragsstellung. Die Kosten orientieren sich
an unserem jeweils aktuellen Fachleistungsstundensatz.




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5 Begleiteter Umgang


Angebote

Anbahnung und Durchführung begleiteter Umgänge im Rahmen von komplexen Fragestellungen

Vor- und Nachbereitung der Kontakte mit den beteiligten Personen

Elterngespräche (Mediation)

Beobachtung der Interaktionen

Verstärkung der positiven Kommunikations- und Interaktionsanteile

Erarbeitung einer gemeinsamen Elternebene zur Sensibilisierung für die Belange des Kindes

Empfehlungen, unter welchen Bedingungen der Umgang in der Zukunft durchgeführt werden kann

Prozessorientierte Interventionen


Dauer und Kosten
Der zeitliche Umfang eines Begleitungsprozesses orientiert sich an der Komplexität
und dem daraus resultierenden Bedarf der Auftragsstellung. Die Kosten orientieren
sich an unserem jeweils aktuellen Fachleistungsstundensatz.




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6 Angebote für Pflegeeltern, Fachpflegestellen und Pflegekinderdienste


Hintergrund
Seit mehreren Jahren gewinnen Pflegefamilien und Fachpflegestellen im Rahmen der
Jugendhilfe an Bedeutung. Zugleich zeichnet sich ein hoher Bedarf an Beratung und
Qualifizierung von Pflegefamilien und Fachpflegestellen ab, die mit hoch belasteten
oder traumatisierten Kindern leben und arbeiten. Kinder und Jugendliche, die in ihren
Herkunftsfamilien Deprivation und/oder einem trau-matischen Erleben ausgesetzt
waren, zeigen oft massive Entwicklungs-auffällig-keiten in ihrem Bindungs-, Sozial-
oder Leistungsverhalten. In der Folge kann sich dies sehr belastend auf alle
Familienmitglieder auswirken.


Beratung und Prozessbegleitung
Eine Fachberatung und Prozessbegleitung ermöglicht das Erkennen von Überforderungen
und/oder Traumadynamiken, die sich auf einzelne Familien-mit-glieder belastend auswirken
können. Die Fachberatung und Prozessbegleitung hat eine hohe entlastende Funktion vor
allem in krisenhaften Zeiten.


Fortbildung und Qualifikation
Die Vorbereitung von Systemen, die sich die Aufnahme eines Kindes vorstellen können,
dient als wichtiger späterer Schutz. Je gründlicher die Vorbereitung des gesamten Systems
ist, je besser die Beteiligten ihre eigene Motivation für diese Arbeit kennen und verstehen,
desto größer ist der Schutz vor se-kundärer Trau-ma--tisierung. Fortbildungen und
Qualifizierungen ermöglichen ein intensiveres Verstehen der Dynamiken sowie die
Entwicklung und Erweiterung eigener Handlungskompetenzen.


Supervision
In der Arbeit mit traumatisierten Kindern sollten persönliche Belastungen der Betreuungspersonen
oder Pflegepersonen gesehen, bearbeitet und integriert werden. Dafür ist ein geschützter und
institutionsunabhängiger Ort wie externe Einzel- und Paarsupervision wichtig und notwendig.
Hier kann die Supervision unterstützen, den Kindern einen dauerhaft förderlichen Rahmen zu
bieten, indem die Erwachsenen die Möglichkeit bekommen, an ihren persönlichen Themen und
Belastungen zu arbeiten und diese in den Fokus zu rücken.


Gruppenangebote
Optional bieten wir auf Anfrage Gruppenangebote in den Bereichen Beratung und
prozessuale Begleitung sowie Fortbildung und Qualifikation an.


Kosten
Die Kostenübernahme erfolgt durch den zuständigen Kostenträger
und orientiert sich an unserem jeweils aktuellen Fachleistungsstundensatz.





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7 Themenspezifische Angebote für Institutionen


Fortbildung zu folgenden Themen

§ 8a SGB VIII unter medizinischen und psychodynamischen Aspekten

Diagnostische Kriterien und Verfahren zur Einschätzung von Gewalterfahrungen

Bindung

Kinder psychisch kranker Eltern

Partizipation von Kindern und Jugendlichen im Verfahren zu § 8a

Trauma

Weitere Themen auf Anfrage


Supervision

Prozessbegleitende Supervision

Fallsupervision

Einzelsupervision

Teamcoaching

Teamsupervision

Fall- und Fachberatung sowie Einschätzung als insofern erfahrene Fachkräfte § 8a SGB VIII


Kosten
Die Kosten der themenspezifischen Angebote orientieren sich an der Komplexität
und dem daraus resultierenden Bedarf der Auftragsstellung.